Steigender Bedarf an Informationen über die eigene Belegschaft
Dazu müssen Unternehmen allerdings ihre Beschäftigten kennen. Das heißt, sie müssen Personaldaten, die über digitale HR- und Payroll-Systeme verfügbar sind, zusammenführen, analysieren und gegebenenfalls mit Drittdaten abgleichen. Auf diese Weise finden sie heraus, was sich die Mitarbeiter neben dem Gehalt noch wünschen – etwa ob ihnen Homeoffice wichtiger ist als eine Gehaltserhöhung, wo und wie sie leben und arbeiten wollen und ob der aktuelle Job überhaupt noch der Richtige ist. Denn über solche Themen haben in der Pandemie viele Beschäftigte nachgedacht – weil sie die Zeit dafür hatten und weil sie mehr Autonomie leben mussten.
Offensichtlich verstehen immer mehr Unternehmen, wie wichtig es ist, die eigenen Mitarbeiter zu kennen. Dazu dürfte auch die Pandemie beigetragen haben, wie unser Report zeigt. Demnach sind die Investitionen in die Analyse von Mitarbeiterdaten so stark gestiegen wie nie zuvor – von 20,8 Prozent 2019 auf 35,2 Prozent in diesem Jahr.
Jetzt ist es an der Zeit, auf Basis der gewonnen Erkenntnisse neue Zusatzleistungen – und auch neue Arbeitsmodelle – zu entwickeln, von denen beide Seiten profitieren. Unternehmen sollten zum Beispiel auf dem Schirm haben, dass projektbasierte Engagements für unterschiedliche Arbeitgeber, sogenannte Gigs, in den USA immer beliebter werden. Dieser Trend wird auf kurz oder lang auch zu uns herüberschwappen. Wer solche Entwicklungen im Blick hat und die Bedürfnisse der heutigen Arbeitnehmer kennt, kann sich einen Wettbewerbsvorteil auf dem umkämpften Fachkräftemarkt sichern.
Eine Flexibilisierung beim Thema Gehalt ist hier das Stichwort. Gemeint ist die „total compensation“, also Gehalt plus eventuelle Boni und Zusatzleistungen. Dabei müssen zeitgemäße Gehaltsprozesse und -systeme dem heutigen Trend zur Individualisierung Rechnung tragen. Und das können sie auch.